Manchmal führt uns das Leben auf Wege, die mehr verändern als nur unsere Perspektive.
Der Jakobsweg – genauer: der Camino del Norte – war für mich genau so ein Weg.
Was als Abenteuer begann, wurde zur Begegnung mit Menschen, Geschichten und meiner eigenen Berufung:
Menschen in ihrer Einzigartigkeit erkennen und sichtbar machen – mit meinem Werkzeug: der Kommunikation.
Zwischen Freude, Angst und Abenteuerlust
Als ich mich vor ein paar Jahren auf den Camino del Norte, einen der eindrucksvollsten Abschnitte des Jakobswegs, begab, wusste ich nicht, was mich erwartet. Meine Gefühle schwankten zwischen Freude, Angst und Abenteuerlust.
Mit einem Ratgeber und sorgfältig gewählter Ausrüstung begann ich meine Wanderung – allein.
Begegnungen auf dem Weg
Am dritten Tag traf ich auf Jesus und Emilio aus Spanien sowie Enzo aus Italien.
Mit großer Fürsorge halfen sie mir, meinen Rucksack richtig zu positionieren.
„Was für ein Unterschied, wenn der Rucksack richtig sitzt.“
Nach einem kurzen Gespräch trennten sich unsere Wege – doch wie es das Schicksal wollte, begegneten wir uns im nächsten Ort wieder, auf der Suche nach einer Unterkunft. Gemeinsam kehrten wir in eine Pilgerherberge ein und aßen zusammen.
So begann unsere Freundschaft.
Am nächsten Tag liefen wir zu viert weiter und trafen unterwegs auf Gaston aus Argentinien, Heikki aus Finnland, Inga aus den Niederlanden und Angelika aus Deutschland.
Jeder ging sein eigenes Tempo, doch der Jakobsweg ließ genug Raum für Gespräche – über Schicksalsschläge, Lebensfreude und die Beweggründe, warum jeder von uns diesen Weg gewählt hatte.
Am dritten Tag traf ich auf Jesus und Emilio aus Spanien und Enzo aus Italien. Voller Fürsorge wurde auf der Strecke mein Rucksack richtig positioniert. „Was für ein Unterschied, wenn der Rucksack richtig auf dem Rücken sitzt.“ Nach einem kleinen Pläuschchen trennten sich unsere Wege.
Doch so wie es das Schicksal wollte, trafen wir uns im nächsten Ort auf der Suche nach einer Unterkunft wieder. Gemeinsam kehrten wir bei der nächsten Pilger Herberge ein und aßen zusammen.
Die Kraft echter Kommunikation
In den Gesprächen unterwegs spürte ich etwas, das mich tief berührte:
Echte, klare Kommunikation.
Keine Masken, keine Rollen. Nur Menschen, die sich selbst begegnen – manchmal in Worten, manchmal im stillen Nebeneinander.
Mir wurde bewusst, wie erfüllend es ist, wenn Worte wirklich verbinden und Klarheit zwischen Menschen entsteht.
Diese Erfahrung hat mein heutiges Verständnis von Kommunikation entscheidend geprägt.
Meine eigene Markenreise
Ich selbst war auf der Suche: nach mir, nach meiner Berufung.
Mit jedem Schritt lernte ich mich besser kennen – meine Werte, meine Wünsche, meinen Weg.
In meiner damaligen Arbeit im Künstlermanagement war genau das mein Kern:
Ich kümmerte mich um die Positionierung, die PR- und Imagearbeit, organisierte Reisen, verhandelte Aufträge – und bewahrte dabei stets den Blick für den Menschen und seine Marke.
Strategisches Denken, klare Auskünfte, eine ordnende Hand inmitten der Komplexität – und das tiefe Verständnis dafür, was die Persönlichkeit eines Künstlers wirklich ausmacht.
Ein ehemaliger Klient sagte einmal zu mir:
„Viola, du bist das Herz der Agentur.“
Diese Worte begleiten mich bis heute – sie stehen für das, was mir am wichtigsten ist: echte Verbindung durch klare Kommunikation.
Der Jakobsweg wurde so zum Beginn meiner eigenen Markenreise – und einer Haltung, die mich bis heute prägt.
Persönlichkeiten, die Spuren hinterließen
Unsere Camino-Gruppe steht bis heute in Kontakt. Jeder einzelne trägt für mich besondere Erinnerungen:
- Emilio – der Stille und Mr. Rapido. Niemand war schneller unterwegs als er.
- Enzo – mein italienischer Jakobswegvater.
- Jesus – siempre juntos. Väterliche Fürsorge für unsere Gruppe.
- Inga – meine Seelenverwandte aus den Niederlanden.
- Angelika – die kleine, bockige Schwester, die unbekümmert das Abenteuer suchte.
- Gaston – sein tiefer Glaube berührt mich bis heute. Oft sah ich ihn, versunken im Gebet mit dem Rosenkranz.
- Heikki – der Flexible, der jeden Abend mit Genuss die Weinflasche für uns öffnete.
Erinnerungen, die bleiben
Bis heute habe ich bewusst auf Literatur oder Filme über den Jakobsweg verzichtet. Ich möchte meine eigenen Erinnerungen bewahren – vielleicht, um sie eines Tages in einem Buch zu teilen:
„Jakobsweg – Persönlichkeiten auf dem Weg.“