Kürze ist keine Schwäche
Keep it short and simple – einer meiner wichtigsten Leitsätze.
Meinen Kunden und Berufsschülern gegenüber ertappe ich mich dabei, ihn fast zu predigen:
Seid konkret. Haltet euch kurz. Und verfallt nicht ins Schwafeln.
Dabei fällt es vielen schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wir haben es anders gelernt: In der Schule hieß es oft, wer viel schreibt oder spricht, bleibt.
Blumige Sprache, verschachtelte Sätze – mit dem Ergebnis:
Zeit weg. Energie weg. Wissen weg.
Die Kunst der klaren Sprache
Ich bin ein Fan und Verfechter von Kürze und einfacher Sprache.Willst du dich als Marke positionieren?
Dann verkaufe dich klar und kurz.
Egal ob in Vorträgen, E-Mails, Präsentationen, Meetings oder Blogbeiträgen:
Auf den Punkt zu kommen, ist eine Kunst – und ein Wettbewerbsvorteil.
Warum Klarheit heute wichtiger ist denn je
Wir leben in einer Zeit der Informationsflut.
Überall konkurrieren Botschaften um unsere Aufmerksamkeit – auf Websites, in E-Mails, auf Social Media.
Gerade deshalb wird kurze, klare Kommunikation zur Schlüsselkompetenz:
Wer auf den Punkt kommt, wird gehört. Wer um den Kern herumredet, geht unter.
Tipps für klare geschriebene Kommunikation
Wenn du schreibst – ob in E-Mails, Blogbeiträgen oder Präsentationen – helfen diese Grundsätze:
- Starte direkt.
Keine ausschweifenden Einleitungen. Beginne mit einer klaren Aussage oder einer konkreten Frage. - Fokussiere dich.
Frag dich: Was ist wirklich relevant, damit mein Gegenüber dich versteht?
Der Fokus liegt auf dem Leser, nicht auf dir. - Streiche Füllwörter.
Wörter wie „viel“, „sehr“, „nur“ schwächen deine Aussage.
Statt: „Ich könnte vielleicht eine ziemlich gute Aussage machen.“
Besser: „Ich mache eine gute Aussage.“ - Vermeide unnötige Fremdwörter.
Einfache Sprache ist gefragt. Damit jeder sofort versteht, was du sagen willst. - Keine Scheu vorm Streichen.
Schreiben heißt auch kürzen. Feinschliff bringt Klarheit.
Tipps für klare gesprochene Kommunikation
Im Gespräch gelten eigene Regeln. Hier zählt die direkte Wirkung:
- Sprich in kurzen Sätzen.
Ein Gedanke pro Satz. Keine langen Schachtelsätze. - Mach bewusste Pausen.
Kurze Pausen geben deinem Gegenüber Zeit zum Verarbeiten – und dir selbst Raum, klar zu bleiben. - Sag zuerst was, dann warum.
Statt: „Also ich denke, vielleicht könnten wir überlegen, ob …“
Besser: „Ich schlage vor: Wir starten nächste Woche.“ - Streiche auch beim Sprechen Füllwörter.
Weniger „eigentlich“, „vielleicht“, „eventuell“ – mehr klare Aussagen. - Vertraue auf Einfachheit.
Große Wirkung entsteht durch klare Gedanken, nicht durch komplizierte Worte.
Klare Gedanken – klare Worte
Manchmal spiegelt schwammige Sprache auch Unsicherheit darüber wider, was eigentlich gesagt werden soll.
Klare Gedanken führen zu klaren Worten – und umgekehrt.
Beispiele aus der Praxis
Typisches Schwafeln bei Projekten
Vorher:
„In Anbetracht der Tatsache, dass wir die Deadline demnächst erreichen, wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, wenn wir eventuell schon bald die nächsten Schritte besprechen würden.“
Besser:
„Unsere Deadline rückt näher. Lass uns die nächsten Schritte konkret besprechen.“
Marketing-Blabla
Vorher:
„Unsere innovative Lösung ermöglicht durch konsequente Optimierung der Customer Journey eine signifikante Steigerung der Conversion-Rate und eine nachhaltige Monetarisierung über multiple Touchpoints hinweg.“
Besser:
„Wir helfen Unternehmen, mehr Kunden zu gewinnen und höhere Umsätze zu erzielen – einfach und nachhaltig.“
Komplizierte Business-Sprache im Meeting
Vorher:
„Im Hinblick auf die kommenden Veränderungen wäre es womöglich angeraten, dass wir möglicherweise verschiedene Lösungsansätze parallel evaluieren.“
Besser:
„Es stehen Veränderungen an. Lasst uns die besten Lösungen gemeinsam prüfen.“
Tech-Schwurbel
Vorher:
„Wenn du die native API-Schnittstelle über ein asynchrones Callback-Handling auf die serverseitige Virtualisierungsinstanz mappst, kannst du die Skalierungsperformance in der Edge-Architektur optimieren.“
Besser:
„Wir verbinden zwei Systeme so, dass sie schneller zusammenarbeiten – und deine Anwendungen dadurch besser laufen.“
Auf den Punkt kommen
Klarheit entsteht, wenn wir den Kern einer Botschaft erkennen – und ihn in einfache Worte fassen.
Das ist die Kunst klarer Kommunikation:
Wesentliches sichtbar machen, Überflüssiges weglassen.
Meine Stärke liegt genau darin:
Den Kern zu erfassen, zu sortieren und auf den Punkt zu bringen – damit Kommunikation wirkt.
„Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast du es nicht gut genug verstanden.“ Albert Einstein